21. Mai 2003 20:00 Uhr
Literarisches Zentrum (Düstere Straße)
Krekeler findet ...
... dass Adrianus Franciscus Theodorus van der Heijden nicht nur der Schriftsteller mit dem mächtigsten Vornamenkatalog Europas ist, sondern auch sein sprachmächtigster. Und sein barockster, sein schonungslosester. Und einer der süchtigmachendsten. Und einer der philosophischsten. Und jetzt genug geschwärmt. Wovon erzählt dieser A. F. Th. van der Heijden? Vor allem von sich selbst in Gestalt seines Alter Ego Albert Egberts, und das in einer epischen Breite, die nicht nur in Europa ihresgleichen sucht. In sieben Bänden des Zyklus Die zahnlose Zeit handelt van der Heijden Egberts Jugend, sein Leben ab, seinen Kampf »der Zeit zu Leibe zu gehen, der Zeit die Zähne aus dem Maul zu schlagen«. Seinen Versuch, das »Leben nicht in die Länge, sondern in die Breite« zu leben. Das könnte in der Langeweile enden, tut es aber nicht. Weil van der Heijden während Egberts Suche nach der verbreiterten Zeit einen Strudel von mäandernden Geschichten ausbreitet, die wild sind, grotesk, bilderreich und wahr. – Elmar Krekeler ist Literaturredakteur der Berliner Tageszeitung Die Welt und leitet die Wochenendbeilage Literarische Welt.