2. Dezember 2025 19:00 Uhr
»Die Erinnerung an den NS-Terror im Visier der Rechten: Beispiele aus der KZ-Gedenkstätte Dachau und der queeren Community München«

Rechtspopulisten versuchen zunehmend Einfluss auf demokratische Kulturinstitutionen zu nehmen und bedrohen Einrichtungen, die sich mit der Geschichte und Situation vulnerabler Gruppen auseinandersetzen. Besonders Orte, die an die NS-Zeit erinnern, sind bei ihrer Arbeit mit Übergriffen oder bewussten Störungen konfrontiert.
Albert Knoll, langjähriger Mitarbeiter der KZ-Gedenkstätte Dachau und Vorstand des Forums Queeres Archiv München, forscht seit über 30 Jahren zur Opfergruppe der homosexuellen Häftlinge des KZ Dachau und kämpft für die Rechte von Schwulen und Lesben.
In seinem Vortrag zeigt er anhand konkreter Beispiele, wie die Gedenkstättenarbeit und Institutionen der queeren Community von rechts bedroht werden und wie sich die Einrichtungen dagegen wehren.
Demokratie ist keine Selbstverständlichkeit – sie will verteidigt werden. In Zeiten, in denen Kulturräume unter Beschuss stehen und Erinnerungsorte bedroht werden, braucht es mehr als stille Hoffnung. In dieser Reihe versammeln wir Stimmen, die sich den rechtsextremen und demokratiefeindlichen Angriffen auf unsere plurale Gesellschaft entgegenstellen. In den ersten beiden Vorträgen fragen wir uns, wie Rechtsextremismus heute aussieht, was ihn auszeichnet und wie seine sprachlichen Strategien funktionieren. In den letzten beiden Vorträgen schauen wir uns konkrete Beispiele an: Wie attackiert die extreme Rechte Theater, (queere) Archive und Gedenkstätten? Von subtilen Codes, mit denen rechtsextreme Botschaften verbreitet werden, bis zu den offenen Attacken auf Kulturinstitutionen – hier wird sichtbar gemacht, was im Verborgenen wirkt. Lasst uns gemeinsam Platz nehmen für unsere Demokratie.
Die Veranstaltungsreihe »Widerständige Demokratie – offene Kulturräume verteidigen« ist eine Kooperation von BoatPeopleProjekt, Deutsches Theater Göttingen, Göttingen Diversity Research Institute, Kulturzentrum KAZ, Literarisches Zentrum Göttingen, Museum Friedland und Stadtlabor Göttingen.
Gefördert im Rahmen des Bundesprogramms »Demokratie leben!«