3. Juli 2015 20:00 Uhr
Literarisches Zentrum (Düstere Straße)
Emily Dickinson
Emily Dickinson war der Welt, in der sie lebte, meilenweit voraus. Stilistisch wie inhaltlich trotzte sie mit ihrer Lyrik unerschrocken jeder Norm des puritanischen Neuenglands im 19. Jahrhundert. Von Zeitgenossen als exzentrisch und ketzerisch gebrandmarkt, gilt sie heute nicht nur als eine der ersten genuin amerikanischen poetischen Stimmen, sondern auch als eine der wichtigsten anglophonen Dichterinnen überhaupt. Ihre insgesamt 1800 vielseitigen Gedichte zwischen Endlichkeit und Unsterblichkeit lassen in die fragende Seele einer klugen, rätselhaften Frau blicken.
Emily Dickinson – Sämtliche Gedichte (Hanser 2015) vereint das überwältigende Gesamtwerk erstmals in einem zweisprachigen Band. Übersetzerin Gunhild Kübler spricht mit Amerikanist Frank Kelleter (Berlin) über das Faszinosum Dickinson.