7. Februar 2007 20:00 Uhr
Der fliegende Berg
Naturgewaltige Panoramen wie das Gebirge Osttibets, die algerische Wüste oder das arktische Eismeer sind die erhabenen Schauplätze seines Erzählens. Christoph Ransmayr ist erfahrener Bergsteiger, Weltreisender und kein Freund des “medialen Krachs”. Aber jede seiner Neuerscheinungen wie „Morbus Kitahara“ und „Die Schrecken des Eises und der Finsternis“ war ein Ereignis. Nun erschien mit „Der fliegende Berg“ ein neuer Roman. Wieder geht es um eine Reise und wieder ist es vor allem eine Reise in das Innere. Wie schon in “Die letzte Welt”, wo sich der Protagonist in Ovids „Metamorphosen“ auflöst, verliert sich auch einer der beiden wandernden Brüder aus Ransmayrs neuem Werk auf seiner Exkursion in den Transhimalaya. Sie sind auf der Suche nach einem mysteriösen Gebirgsmassiv - dem womöglich letzten Stück terra incognita. Der Weg der beiden Brüder von der Südwestküste Irlands nach Tibet führt sie zu Fragen der Spiritualität, Tod und Liebe.
Ransmayr schüttet seinen Text nicht in den beliebigen Rahmen des Blocksatzes. Wie schon in seinem Debüt “Strahlender Untergang” schreibt er in lyrisch rhythmisierter Sprache, im Flattersatz. Der Autor adelt die Zeile. Und schafft Prosa als poetische Partitur. – Eine Lesung. Und ein Gespräch mit Heinrich Detering.