8. Dezember 2020 20:00 Uhr
Spuren des Geisterhaften. Malerei und Poesie
»überm grünen klee /steht ein gebeugter mensch / mit zwei gesunden augen / wir sollten ihn loben«. So – und auch ganz anders – klingt der so vielerlei Tonlagen und Textgestalten erprobende Arne Rautenberg in seinem jüngsten Gedichtband Permafrost (Wunderhorn 2019). Da spricht einer, der sich weit genug über die Dinge beugt, um aus den tiefen Abgründen des Alltäglichen das Geisterhafte heraufbeschwören zu können, ohne den eigenen Schalk zu verlieren. In unserer Lyrikreihe ist die jeweils eingeladene Lyriker*in aufgefordert, sich als Gesprächspartner*in eine andere Künstler*in zu wünschen, mit deren Arbeiten die eigenen wie auch immer verwoben sind. Rautenberg hat sich gemeinsam mit der japanisch-schweizerischen Malerin und Bildhauerin Leiko Ikemura auf die Bühne gewünscht. Ikemura ist international berühmt für ihre kosmischen Landschaften und märchenhaften Mischwesen. So treffen sich Ikemura, die einst Literatur studierte, und Rautenberg, der auch bildender Künstler ist, auf den Spuren des Geisterhaften im von beiden bewohnten Zwischenreich, begleitet von Reihen-Kurator und Moderator Christian Metz.