3. Juni 2021 20:00 Uhr
Spuren des Geisterhaften Poesie und Malerei
»überm grünen klee || steht ein gebeugter mensch || mit zwei gesunden augen || wir sollten ihn loben«. So – und auch ganz anders – klingt der so vielerlei Tonlagen und Textgestalten erprobende Arne Rautenberg in seinem vorletzten Gedichtband Permafrost (Wunderhorn 2019). Da spricht einer, der sich tief genug über die Dinge beugt, um Glanz und Elend gleichermaßen zu erkennen, dessen Augen dabei aber immer ausreichend Abstand halten, um den Schalk nicht zu verlieren – auch und gerade angesichts der ganz tiefen Abgründe. In unserer Lyrikreihe ist die jeweils eingeladene Lyriker*in aufgefordert ist, sich als Gesprächspartner*in eine andere Künstler*in zu wünschen, mit deren Arbeiten die eigenen wie auch immer verwoben sind. Rautenberg hat sich sehnlich mit der japanisch-schweizerischen Malerin und Bildhauerin Leiko Ikemura auf die Bühne gewünscht, die international berühmt ist für ihre kosmischen Landschaften und märchen-haften Mischwesen. Und so treffen sich Ikemura, die einst Literatur studierte, und Rautenberg, der auch bildender Künstler ist, auf den Spuren des Geisterhaften im von beiden bewohnten Zwischenreich, begleitet von Reihen-Kurator und Moderator Christian Metz.
Der Stream ist drei Tage online, Tickets müssen eine Stunde vor Veranstaltungsbeginn erworben werden.