13. Mai 2004 20:00 Uhr
Literarisches Zentrum (Düstere Straße)
Die Jekyll & Hyde-Versuchung
Sie haben es auch schon getan: Darüber nachgedacht, wer Sie eigentlich sind. Warum Sie so sind. Doch woran macht man Identität fest? Kulturell, religiös, am Geschlecht oder schlicht am Namen? Sind wir nicht Patchworker unserer Selbst? Ein Thema für die Literatur: Sich schreibend dem Ich, dem Konstrukt Identität nähern, darin liegt die Herausforderung und der ewige Reiz. Und jeder bedient sich dabei anderer Strategien: Selbstkritisch-reflektierende Meditationen oder autobiografische Vergangenheitsbeschwörung. - Für ihr Buch Bin ich das? oder das?, das seinen Titel bei Büchners Leonce und Lena entlehnt, hat Heidi Gidion Literatur auf das Problem der Identität und seine unterschiedlichen Gestaltungsmöglichkeiten hin gelesen. Von Virginia Woolf über Robert Musil zu Imre Kertész und Jonathan Frantzen. Von Leonce und Lena über Jekyll und Hyde zu Harry Potter. Sie wird exemplarische Stellen lesen und tritt im Gespräch mit dem Literaturkritiker Joachim Otte (Hannover) an, uns aufzuklären - über Rollen des Ichs und die Spulwerke der Imagination.
In Zusammenarbeit mit dem Vandenhoeck & Ruprecht Verlag