9. September 2015 20:00 Uhr
Literarisches Zentrum (Düstere Straße)
»Im Frühling sterben«
Dieser Roman läute die »Nach-Grass-Ära kraftvoll ein«, schrieb Ina Hartwig in der ZEIT über Rothmanns Im Frühling sterben (Suhrkamp 2015), den Roman der Saison, der selbst gestandene Literaturkritiker ausnahmslos erschüttert zurücklässt. Hier wird von der Kriegsvergangenheit der Väter und deren Sprachlosigkeit erzählt, ohne anzuklagen: »Das Schweigen, das tiefe Verschweigen, besonders wenn es Tote meint, ist letztlich ein Vakuum, das das Leben irgendwann von selbst mit Wahrheit füllt«, heißt es in diesem Buch, in dessen Zentrum die Geschichte der beiden Freunde Walter und Fiete steht, die kaum achtzehnjährig kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges zwangsrekrutiert werden.
Mit dem vielfach ausgezeichneten Autor, der vor allem durch seine Ruhrpott-Trilogie bekannt geworden ist, spricht Claudia Stockinger (Göttingen).