31. Oktober 2013 20:00 Uhr
Literarisches Zentrum (Düstere Straße)
Nachtgestalten
»Wie lange irrst du schon durch diese endlose Nacht?«, fragt sich Kraushaar in Tokio, während in Eden City, Ostdeutschland, Babsy und Schweine-Hans ums Überleben kämpfen. Clemens Meyer hat, was wenige haben: einen tatsächlich unverwechselbaren Sound. Einen großen Chor aus Stimmen versammelt er in seinem vierten Buch Im Stein (Fischer 2013) zu einem Gesellschaftsportrait der letzten 20 Jahre. Das Ergebnis ist grandios. Wuchtig prasseln die stakkatoartigen Sätze, formen ein Epos über Macht und die Ströme des Geldes – düster und kunstvoll. Um die Träume der Prostituierten und die Sinnsuche gefallener Jockeys geht es, wenn Clemens Meyer gemeinsam mit dem Autor und Kritiker Kolja Mensing (Berlin) die Gestalten der Nacht heraufbeschwört.