3. Februar 2012 20:00 Uhr
Literarisches Zentrum (Düstere Straße)
Von Kollaps und Krise
Sind Spekulationsblasen, Crashs und Krisen wirklich Ausnahmefälle oder nicht eher der Normalfall im »Getriebe kapitalistischer Ökonomien«? Wie effizient und rational arbeitet das System denn tatsächlich? Indem er die Vorgänge auf dem Börsenparkett als kulturelle Praktiken liest, legt Joseph Vogl in Das Gespenst des Kapitals (Diaphanes 2010) die irrationalen Strukturen des Finanzsystems frei. Sichtbar wird so ein gespenstisches und fiktionales Marktgeschehen, das sich als ökonomische Realität ausgibt, von dieser aber ganz und gar entkoppelt ist. Über diesen »großartigen Essay, der den Glauben an die Alternativlosigkeit kapitalistischen Wirtschaftens nachhaltig erschüttert« (Frankfurter Rundschau), spricht mit dessen Autor Janet Boatin (Göttingen/Berlin).