literarisches zentrum göttingen

27. November 2010 20:00 Uhr

Privatwohnung

»Juja«

Nino Haratischwili

Haratischwili hasubesuch

»Prosa ist wie eine Ehe und Theaterstücke sind wie Liebhaber«, meint Nino Haratischwili. Bislang präsentierte sie in Göttingen vor allem ihre Liebhaber: Im Februar 2010 wurde ihr Stück Zorn am Deutschen Theater uraufgeführt, in dieser Saison ist sie als Hausautorin dort. Nun hat die junge Georgierin ihre erste Ehe geschlossen. Ihr Roman »Juja«, im Verbrecher Verlag erschienen und im August auf der Longlist des Deutschen Buchpreis gelandet, basiert auf einer wahren Begebenheit.

Haratischwili belebt den geheimnisvollen Fall eines weiblichen Werther-Effekts wieder: Im Paris der 50er Jahre schreibt eine 17-Jährige einen aufwühlenden Prosatext. Zwei Jahrzehnte später veranlasst dieser andere Frauen, sich wie die Autorin das Leben zu nehmen. 2005 stoßen einige Figuren auf den Fall und versuchen, ihm auf den Grund zu gehen. Ungewollt geraten sie in den Sog dieses merkwürdigen Buches und verstricken sich zunehmend darin. »Juja« ist eine virtuose Engführung von unterschiedlichen Stimmen, ein Ineinanderlaufen von Vergangenem und Gegenwärtigem. In unserer Reihe »Hausbesuch« liest Haratischwili, Trägerin des Adelbertvon Chamisso-Förderpreises 2010, bei Käse und Wein in einem Göttinger Wohnzimmer aus ihrem eindrücklichen Debütroman.

 

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