11. Oktober 2008 20:00 Uhr
»Heimliche Feste«
Literatur will die Privatheit der menschlichen Existenz. Und so lebt man mit ihr: in Wohnzimmern, Gedankengalerien, Traumgebäuden. Gute Stuben, die sich öffnen lassen. – Wieder wird gemeinsam mit einem Gastgeber zu einer Lesung in eine Wohnung geladen. Zu Gast ist der Lyriker, Essayist, Erzähler, Übersetzer und Herausgeber Uwe Kolbe. Ein Solitär in der deutschsprachigen Literatur. Ein vollkommen eigener Ton, wie Rotz, wie Brand, wie Knoten. Und doch versöhnlich. Der große widersprüchliche Franz Fühmann erkennt das gleich und setzt sich in den siebziger Jahren der DDR für den blutjungen Dichter ein. 1980 hat Kolbe dann schon Publikations-verbot und der erste Band mit Gedichten erscheint im Westen. Es folgen weiter Essays, Übersetzungen und auch Kriminalromane. Jüngst erschien der Gedichtband Heimliche Feste (Suhrkamp).