22. Januar 2009 20:00 Uhr
Literarisches Zentrum (Düstere Straße)
Dichtung und Nachdichtung
Jandls Gedicht bibliothek spricht davon. Dass wir Verfangene sind samt unserer Bücher: »die vielen buchstaben/ die nicht aus ihren wörtern können/ ... die vielen texte/ die nicht aus ihren büchern können/ die vielen bücher/ mit dem vielen staub darauf.« Bei Jandl ist es am Ende »die gute Putzfrau mit dem Staubwedel«, auf die es ankommt. Aber was wissen wir von ihr? – Oder von ihm, der tausenden von Studierenden die Regale der Klassik entstaubte? In Neumünster geboren, Assistent von Schöne, Germanist. Theologe und Skandinavist zudem. Zehn Jahre Professur in Kiel, Präsident der Theodor-Storm-Gesellschaft, Gastprofessuren in den USA, Mitglied in allen großen Akademien und Jurys. Seit drei Jahren lehrt er in Göttingen. Und dafür kennt man ihn hier. – Doch auch der Autor, Übersetzer und Lyriker Heinrich Detering kam zurück in diese Stadt. Das hat nur kaum einer bemerkt. Noch davor erschien der Gedichtband Schwebstoffe (Wallstein). Das will etwas Leichtes. Deterings Tonfall ist glasklar, gehobenes Parlando, gefasst lässig. Ein nächster Band ist in Aussicht. Mit dem Dichter und Übersetzer Jan Wagner (Berlin) war er kürzlich unterwegs in der Bukowina und in Galizien. Heute vertiefen sie ihr Kennenlernen.