20. September 2007 20:00 Uhr
Literarisches Zentrum (Düstere Straße)
»Du sollst dir ein Bild machen«
Einen Verlag wie den C. Hanser Verlag gibt es momentan keinen zweiten! Autoren wie Wilhelm Genazino, Ilija Trojanow, Thomas Glavinic wechselten dorthin und profilieren das Haus, nicht zuletzt durch große Preise. Ganz zu schweigen von Orhan Pamuk, Joseph Brodsky, Derek Walcott, Seamus Heaney, Philip Roth und natürlich Oskar Pastior. Und nun Martin Mosebach, der Büchnerpreisträger 2007. Mosebach, der Essayist – zuletzt im Gespräch mit Aufsätzen zur Kunst (»Du sollst dir ein Bild machen«) und erlesener Belletristik (Schöne Literatur). Und Mosebach, der vielleicht noch unbekanntere Verfasser von zahlreichen Erzählwerken.
Nun erschien mit »Der Mond und das Mädchen« sein achter Roman – eine intime wie körnige Aufnahme der Mainmetropole, die der Autor schon oft beschrieb: komisch, ungewohnt selbstverständlich und melancholisch. Und die er als eine »der verdorbendsten und hässlichsten Städte Deutschlands« erlebt. Die Literaturwissenschaftlerin und FR-Kritikerin Insa Wilke (Berlin) führt das Gespräch mit Martin Mosebach, dem Einzelgänger, den die Sortierapparate des Feuilletons führen unter: konservativ, ornamental, britisch und nobel-lässig, Stilist allenthalben.