23. November 2006 20:00 Uhr
Literarisches Zentrum (Düstere Straße)
Am Rande: die Mitte Europas
»Ukraine« bedeutet »Land am Rand« – doch am Rand wovon? Der ehemaligen Sowjetunion, des neuen Europa? Die Ukraine: im Mittelpunkt des geographischen, an der Peripherie des politischen Europa. Spätestens seit der »Orangenen Revolution« ist sie in das westliche Blickfeld gerückt. Doch was sieht Westeuropa, wenn es nach Osten schaut? Ist es das Fremde oder ein Spiegel eigener Befindlichkeiten? – Juri Andruchowytsch versucht, den Rändern Europas auf die Spur zu kommen. So trampte er mit dem Autor Andrzej Stasiuk wochenlang durch den Osten, dokumentiert im Band „Mein Europa“. Andruchowytsch erhebt seine Stimme für ein neues altes Europa, zu dem die Ukraine selbstverständlich gehört, trotz Visa-Affäre und Postsowjetismus. Er plädiert für europäische Pluralität. Im Frühjahr 2006 erhielt er den Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung. – Andruchowytsch liest aus seinem jüngst auf Deutsch erschienenen Roman „Moscoviada“ und spricht mit dem Göttinger Slawisten Matthias Freise über Europabilder.
In Zusammenarbeit mit dem Seminar für Slavische Philologie der Georg-August-Universität Göttingen