literarisches zentrum göttingen

9. September 2004 20:00 Uhr

Literarisches Zentrum (Düstere Straße)

Der 7. Sinn - im Versverkehr

Egon Hoegen

Hoegen

Seine Stimme scheidet die guten von den bösen Wörtern: wie Gurtverschlüsse schnalzend die einen, die anderen blechern wie Frontalcrashs. Sie schafft die existentielle Differenz zwischen »vorausschauend« und »fahrlässig«. Ganze Purgatorien dräuen »Dränglern« und »Schaltmuffeln«. Sie hat Leben gerettet, diese Stimme! Wer könnte das schon von sich behaupten. Die Callas vielleicht?

Seit 35 Jahren ist Egon Hoegen der legendäre, sonore Sprecher des TV-Verkehrssicherheitsmagazins „Der 7. Sinn“. Ganze Generationen mögen ihn im Ohr haben, wenn es wieder heißt: »Achtung, Rutschgefahr!« Die F.A.Z. nennt ihn: Mahner und Stimme der Nation. Zum dramaturgischen Profil des 7. Sinns haben neben der aufrüttelnden Titelmusik und Hoegens Stimme vor allem auch die situationsbezogenen Crashs beigetragen. Für diesen Abend sollen es situationsbedingte Gedichte sein, die eigens für Hoegens Auftritt ausgewählt wurden und die Hauke Hückstädt kommentierend und im Gespräch mit Hoegen vorstellt. Gedichte wie kleine Mobiles. Verse mit Rädchen, Radwechsel und Bumerang. Unsterbliche Gedichte von Ringelnatz über Brecht bis Michael Hofmann. Jetzt werden sie auch noch unfehlbar! Siebensinnig!