11. Mai 2022 19:00 Uhr
Preis der Literaturhäuser 2022 Ein Livestream aus dem Literaturhaus Stuttgart
Zwischen den Prägungen politischer Systeme und sich verändernden Geschlechterbildern und Zuschreibungen das eigene Selbst in der Sprache neu zu erfinden und es beweglich und offen zu halten, dafür steht Sasha Marianna Salzmanns Arbeit. Welches Leben ist möglich in den uns umgebenden und von Gewalt durchzogenen Verhältnissen, und wie kann die Sehnsucht nach einer Selbstermächtigung in der Literatur wie im echten Leben Form und Gestalt annehmen? Sasha Marianna Salzmann, 1985 in Wolgograd geboren und zehn Jahre später nach Deutschland gekommen, leuchtet als Dramatikerin und Kuratorin am Gorki-Theater Berlin sowie als Schriftstellerin der beiden Romane „Außer sich“ und „Im Menschen muss alles herrlich sein“, beide im Suhrkamp Verlag erschienen, Fragen wie diese aus. Politische und gesellschaftliche Themen ziehen als feines Adergeflecht durch ihre Figuren und ihren Schmerz, ihre Suche; sie liegen unter der Haut und finden in Salzmanns Texten eine beobachtungsscharfe wie sinnliche Sprache.
Die Programmleiter:innen der im Netzwerk verbundenen Literaturhäuser ehren Sasha Marianna Salzmann mit dem Preis der Literaturhäuser als eine Autorin, die den Riss, der sich durchs Leben zieht, in Literatur verwandelt. Und das gelingt ihr auf betörende wie herausgehobene Weise – für die Bühne, für den Essay, für das kluge Gespräch wie für den Roman. Der Preis ist mit € 20.000 dotiert. Nach der Laudatio der Literaturredakteurin der Süddeutschen Zeitung, Marie Schmidt, und dem Gespräch mit dem Literaturredakteur der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, Andreas Platthaus, bereiten wir die Bühne für Ganna Gryniva mit ihrer Band. Aufgewachsen in der Ukraine und Deutschland vereint sie Jazz mit ukrainischer Folklore, klassischer und experimenteller Musik. Im Anschluss laden wir zu einem kleinen Empfang.
Eine Veranstaltungskooperation des Netzwerks der Literaturhäuser in Zusammenarbeit mit ARTE.