literarisches zentrum göttingen

12. April 2013 20:00 Uhr

Literarisches Zentrum (Düstere Straße)

»Der Kalte«

Robert Schindel

© Marisa Rohrbach

Wie nicht anders von Robert Schindel zu erwarten, ist der seit Jahren ersehnte zweite Roman des preisgekrönten Lyrikers und Erzählers hochpolitisch geraten. Schindel, Sohn jüdischer Kommunisten, hatte entscheidend zur Aufarbeitung von Österreichs Rolle im Dritten Reich beigetragen. Mit Der Kalte (Suhrkamp 2013) ist ihm nun ein vielstimmiges Meisterstück über die Schizophrenie eines Landes und das Judentum in Österreich geglückt.

Wien in den Jahren 1985-1989. Ein Antifaschismusdenkmal entsteht und ein ehemaliger SA-Leutnant wird zum Staatspräsidenten gewählt. Inmitten dieser Ereignisse steht der Shoa-Überlebende Edmund Fraul, der gegen das Vergessen seiner Landsleute ankämpft. Frieden findet er nur in Gesprächen über Auschwitz – mit einem ehemaligen KZ-Aufseher.

Es moderiert der Literaturkritiker Michael Braun (Heidelberg).

 

Mit der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit.