22. Mai 2011 20:00 Uhr
Literarisches Zentrum (Düstere Straße)
»Tochter und Vater«
Unvergessen ist vielen Leserinnen Viola Roggenkamps Familienleben, ihr einfühlsam und schwungvoll gezeichnetes Porträt einer deutsch-jüdischen Familie in Hamburg. Roggenkamps neues Buch Tochter und Vater, das im Mai im S. Fischer Verlag erscheint, schreibt nun diese Geschichte fort.
Die Tochter ist längst erwachsen, der Vater Paul liegt im Sterben. Um auf seiner Beerdigung eine Rede zu halten, spürt sie seinem Leben nach; dabei gerät die Familienlegende ins Wanken. War der Vater tatsächlich solch ein Held, weil er die Mutter vor der Deportation gerettet, Papiere gefälscht und die Gestapo ausgetrickst hat?
Fein im Detail und mit der ihr eigenen Leichtigkeit erzählt Roggenkamp vom Aufbrechen vermeintlicher Gewissheiten, von Zwist und Vertrauen in einer komplizierten Vater-Tochter-Beziehung. Das Gespräch mit ihr führt die Literaturkritikerin Cornelia Jentzsch (Berlin).