26. Juni 2011 15:00 Uhr
Literarisches Zentrum (Düstere Straße)
Arschbombe in den Ekelsee oder »Anton taucht ab«
Hier soll er Ferien machen? An einem See? Ganz schlechte Idee, liebe Großeltern. Anton, sonst cooler Starflashman im Chatroom, fällt dazu nichts mehr ein: »Hallo, geht’s noch?« Kein sicherer Pool, sondern widerliche Schlingpflanzen, glitschiges Getier und Kinder, die in eine trübe Brühe hopsen. Nix für Anton. Der bleibt lieber allein. Aber das ist langweilig. Zum Glück kommt bald ein Freund angeschwommen: Fisch Piranha, vom Opa geangelt. Um ihn zu beschützen, holt Anton sich sogar blaue Flecken vom größten Angeber weit und breit – und er zeigt seinem nassen Kumpel, was er noch alles drauf hat. Arschbombe inbegriffen.
Ein frecher und witziger Junge ist dieser Anton – und gleichzeitig ängstlich und unsicher. Milena Baisch findet in Anton taucht ab (Beltz & Gelberg 2010) viele leise Töne zwischen krass komischen Zeilen. Das macht ihren Helden so sympathisch und ihre Geschichte so besonders. Prädikat ferientauglich.