7. Juni 2010 20:00 Uhr
Literarisches Zentrum (Düstere Straße)
Der letzte Grieche
Aris Fioretos ist Sohn griechisch-österreichischer Eltern, der in Schweden aufwächst. Er studierte in Stockholm, Paris und Yale. Er schreibt Essays, Romane und übersetzt unter anderem Nabokov, Auster und Hölderlin ins Schwedische. Über Jahre war er Botschaftsrat für kulturelle Angelegenheiten an der Schwedischen Botschaft. Fioretos ist ein poetischer Kosmopolit. – Im Herbst erscheint sein neuer Roman bei C. Hanser auf Deutsch. Der letzte Grieche wird er dann wohl heißen und von den Wegen ganzer Generationen erzählen. Von der Türkei des 19. Jahrhunderts, ins Griechenland der 30er, bis ins Gastarbeiter-Schweden der 70er. Aber erzählt wird das alles lange nicht so aufgeräumt-chronologisch. Das zugrunde liegende Karteikarten-Manuskript einer der Figuren handelt weniger von kausalen Verknüpfungen als vielmehr von abenteuerlichen Herzen und Mücken im Kopf. In den zwiebelhäutigen Erzählebenen treffen wir immer wieder Fioretos: als Autor, als fiktiven Herausgeber und zum Teil als eine der Romanfiguren. – Die Literaturwissenschaftlerin Karin Hoff (Göttingen) wird mit Aris Fioretos die Koffer dieser Reisenden wieder auspacken, die Souvenirs gegen das Licht halten und den griechischen Sand aus den schwedischen Schuhen auf den Göttinger Boden rieseln lassen.