27. Mai 2009 20:00 Uhr
Zentrales Hörsaalgebäude (ZHG)
Friede, Schwester
Sie selbst sieht sich als Mitbegründerin der Popliteratur, andere bezeichnen sie als Spice Girl oder Popprinzessin der Literaturszene. Alexa Hennig von Lange macht ihre Ambitionen früh deutlich. Mit dreizehn gewinnt sie einen NDR-Literaturwettbewerb für Kinder, als 24-jährige trifft sie mit ihrem Debütroman „Relax“ den Nerv der 90er und wird auf Anhieb zu einer der erfolgreichsten Autorinnen ihrer Generation. 2002 wird sie mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichnet („Ich habe einfach Glück“).
Doch auf dem Weg dorthin gab es auch Ausflüge – zur Kindersendung Bim Bam Bino, zur Daily Soap GZSZ oder zum Musiksender MTV. Station macht sie auch am Theater. An der Berliner Volksbühne („Flashback“, 1998) oder am JT Göttingen („Faster! Pussycat! Kill, Kill!“, 2001).
Mit „Peace“ (DuMont) reanimiert Alexa Hennig von Lange die berüchtigten Themen der 70er: Sex. Drogen. Viel Feminismus. Das männliche Geschlecht ist ein biologischer Unfall. Das muss Joshua, der junge Protagonist, schnell lernen. Nicht zuletzt weil er die Kastration eines Neugeborenen miterlebt. Die Belastung durch den bizarren Lebenswandel seiner semi-debilen Hippie-Mutter lässt erst nach, als diese sich im Gästeklo in Isolationshaft begibt. Na dann mal los!