26. April 2008 19:45 Uhr
KonzertLesung gegen die Schwerkraft
PeterLicht war ein blauer Bürostuhl auf dem „Sonnendeck“. Oder ein Kartoffelmännchen: »Nadeln reinstecken-Künstler fertig.« Um der Kunst willen blieb die Identität des Gegenwartsinterpreten lange Zeit anonym. Irritierende Versteckspiele, die zwischen Ernsthaftigkeit und Komik balancieren, gehören zum festen Bestandteil seiner Auftritte. Ein bisschen Dada ist das schon. Alles, was zu uns durchdringt, ist die sanfte Stimme aus dem Äther, die mal heiter-poetisch, mal absurd-assoziativ, Sprachrohr unseres kollektiven Bewusstseins ist. Und manchmal auch ein Zucken in den Beinen hervorruft. – Nach zwei Alben erschienen 2006 nun die „Lieder vom Ende des Kapitalismus“. Und da bestimmte Themen eine Formaterweiterung verlangen, veröffentlichte Licht auch gleich das passende Buch mit dem optimistischen Titel „Wir werden siegen – Buch vom Ende des Kapitalismus“. Ein politischer Chronist? Wohl eher ein chronischer Beobachter unserer eigenen Alltäglichkeit, ein Sympathisant der deutschen Romantik und Sinnfreiheit. PeterLicht, der Mann mit dem gewöhnlichsten aller Namen, gehört zu den ungewöhnlichsten Erscheinungen des deutschen Pop. Auf der Bühne des Deutschen Theaters präsentiert er das Buch und die „Lieder vom Ende des Kapitalismus“.