11. Juni 2005 20:00 Uhr
Literarisches Zentrum (Düstere Straße)
Perrey findet ...
... dass sich Jessica Schwarz, vermutlich dank geheimen Quells, zu einer der stärksten Entdeckungen des deutschen Films entwickelt hat. Dazu verließ die 77erin zunächst zwei Leben als Model und Viva-Moderatorin, um ohne Schauspielschule zum Film zu wechseln. Oder der Film zu ihr. 1999 Infizierung bei Regisseur Dominik Graf, schwerer Verlauf über tragende Rollen in drei weiteren Graf-Filmen. Sie gibt zuletzt in DER ROTE KAKADU dem Generationswechsel des Filmemachers ein Gesicht. So fette Jahre ab 2000, etwa mit Gefühl: NICHTS BEREUEN, out-of-age: VERSCHWENDE DEINE JUGEND, Fernsehkür TATORT oder Mainstream fernem „Rilke Projekt“. Kann Jessica Schwarz überall hin? Spätestens nach KALTER FRÜHLING (2004) erkennt Kritik klar auf Vorteil für Schwarz. Magie? Warum nicht. Ihre Überzeugungskraft erreicht beängstigendes Format, mit explorativer Energie erobert sie Figuren, auf die wir kaum verzichten werden. Erstklassige Zuversichten, für BRD und heute abend.
Alexander Perrey ist Mitbegründer des Literarischen Salons Hannover und lebt und arbeitet als Kulturmanager und TV-Autor in Hamburg.