12. März 2004 20:00 Uhr
Literarisches Zentrum (Düstere Straße)
WOLFSBURG oder die innere Umgehung
Sein neuer Kinofilm, eigentlich eine Novelle, spielt in Wolfsburg. In jener Peripherie also, in der sich bundesrepublikanische Geschichte verdichtet wie nirgends sonst. Ein Liebesfilm, der WOLFSBURG heißt. Und was geschieht, geschieht in Autos. Die Protagonisten, gespielt von Nina Hoss und Benno Führmann, geraten nach einem außerordentlichen Ereignis aus der Sicherheit ihrer inneren Umgehungen. Sie steigen aus dem Auto und werden Mensch. Für die INNERE SICHERHEIT erhielt der Regisseur Christian Petzold den Deutschen Filmpreis in Gold. Aber eigentlich liebt er die Unabhängigkeit von der deutschen Filmförderungsbranche. Bei den Öffentlich-Rechtlichen findet Petzold Freiräume, um Geschichten über BRDisten zu erzählen: wie in DIE BEISCHLAFDIEBIN und TOTER MANN. Christian Petzold und WOLFSBURG-Hauptdarstellerin Nina Hoss treten ins Gespräch mit dem Salon-Gründer, Atmosphärengourmet und freien Journalisten Alexander Perrey (Hamburg). Frage: Warum trägt die blonde Nina Hoss (DAS MÄDCHEN ROSEMARIE) eine schwarze Perücke? Wie kriecht die Einsamkeit in Petzolds Bilder? Und warum endet auch WOLFSBURG mit einem Autounfall?