13. März 2003 20:00 Uhr
Literarisches Zentrum (Düstere Straße)
Herzschlag hinterm Plattenbau
HALBE TREPPE, DIE POLIZISTIN, NACHTGESTALTEN. – Andreas Dresen zeigt dem Zuschauer das wahre Leben im Falschen hinter den Platten-bauten Frankfurts/Oder. Minimaler Lichteinsatz, Handkamera und das Drehen an Originalschauplätzen sind ihm wichtig, weil sie Mittel sind, »sich der Realität des gegenwärtigen Alltags zu nähern.« Dresen hält sich als Regisseur fern vom Schlagabtausch-trainierten Mainstream-Kino – so lässt er in HALBE TREPPE Dialoge komplett improvisieren. Und der Zuschauer wird fast peinlich von den Geschichten berührt. Das sind eigentlich Leute, von denen wir nicht wissen, ob es nicht doch unsere Nachbarn sind. Der Filmkritiker der HAZ, Stefan Stosch, spricht mit Dresen über entflogene Kanarienvögel, die Hans-Peter heißen, über POLIZEIRUF 110, frühe Arbeiten, Filmpreise und kommende Projekte: »Als Regisseur will ich vor allen Dingen Geschichten erzählen – und zwar möglichst spannend. Langweilen können sich die Leute auch alleine.«